Himmelfahrtsausflug nach Bayreuth und Kulmbach
vonplink/inRückblicke
Während es zuhause in Nürnberg und in weiten Teilen des übrigen Bayerns regnete was das Zeug hielt, begrüßten uns bei unserer Ankunft in Bayreuth sogar einige schüchterne Sonnenstrahlen und der Wettergott sollte uns bis zum Ende des Tages weiterhin gewogen bleiben. Auch wir hatten zwar nicht immer direkt Biergartenwetter, aber immerhin konnte man den ganzen Tag über auf gut Fränkisch sagen: „Es paßt scho!“
Wie zu dieser Zeit an einem Himmelfahrtstag zu erwarten, können weder die Schloßkirche noch sonst eine Kirche von innen besichtigt werden. Überall waren natürlich zu Christi Himmelfahrt am Vormittag Gottesdienste angesetzt. Schließlich wurden die Kirchen ja auch nicht als Museen zur Besichtigung durch Touristen erbaut.
Das alte Schloß mit dem Ehrenhof und dem Denkmal des bayerischen Königs Maximilian II. An dieser Stelle entstand wohl schon im 12. Jahrhundert eine Burg als Keimzelle der Stadt. Der alte Name der Stadt, Baierrute – Rodung der Bayern, belegt diese Gründung.
Die ehemalige Lateinschule ist heute historisches Museum. Eine kantige Figurengruppe „Bayreuther Bürger“ belebt die Fußgängerzone und bietet sich als vielseitiges Fotomotiv an.
Blick durch die Brautgasse zur Stadtkirche. – Rechts in der Brautgasse das alte Rathaus, heute befindet sich in den oberen Etagen das Kunstmuseum und im Erdgeschoß das Wirtshaus „Oskar“, ein beliebter Treffpunkt der Bayreuther Kneipengänger.
Das Steingräberhaus in der Friedrichstraße mit seinem eindrucksvollen Portal.
Wir folgen unserer Stadtführerin, die sich mehr und mehr zu einer von ihrer Stadt begeisterten Stadtverführerin steigert, am Wohnhaus Jean Pauls vorbei in Richtung Stadthalle und Residenzplatz. Jean Paul, deutscher Dichter, 1763 in Wunsiedel geboren, lebte ab 1804 bis zu seinem Tode im Jahr 1825 in Bayreuth.
Bei einem Gang durch Bayreuth kommt man Richard Wagner einfach nicht aus.
Die Augen müssen sich erst an das dämmrige Licht dieser Bühne gewöhnen. Kein Vergleich zu den Sehgewohnheiten im modernen Theater.
Man sagt, die Markgräfin habe oft die Fürstenloge verlassen und sich in einem Sessel vor die Stuhlreihen im Parkett gesetzt um im Dämmerlicht der Kerzen, die Handlung auf der Bühne besser verfolgen zu können.
Eine beeindruckende Ton- und Lichtschau führt in die Geschichte des Theaters ein. Wahrlich eine andere Zeit und andere Sehgewohnheiten.
Gepflegte Brauereigasthöfe, wie der von Familie Schnupp sind auch ein Stück oberfränkischer Kulturlandschaft. Wer vom bayerischen Bier spricht, kann eigentlich nur Oberfranken meinen. Die Bayern habe die Berge, aber die Oberfranken das Bier!
Unser zweiter Schwerpunkt dieses Tages ist die Plassenburg in Kulmbach.
Nach dem „Aufstieg“ mit dem Plassenburg-Express, dem Zubringerbus vom Ort zur Burg, gilt ein erster Blick der unter uns liegenden Stadt.
Die Plassenburg gehörte von 1338 bis 1791 den Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern. Das Deutsche Zinnfigurenmuseum wurde im Jahr 1929 gegründet und ist weltweit einmalig. Auf 5 Etagen, die durch einen Fahrstuhl auch für Gehbehinderte erschlossen sind, reicht das Spektrum der
Darstellungen von der Steinzeit bis in die Gegenwart.
Der Conraditag zu Kulmbach am 26. November 1553. Der streitlustige Markgraf Albrecht Alcibiades wollte ganz Franken unter seine Herrschaft bringen.
Mit einem starken Landsknechtsheer fiel er in die Gebiete des Bischofs von Bamberg und der Reichsstadt Nürnberg ein und brannte Burgen und Dörfer nieder. Die wilden Horden mordeten gnadenlos unter der wehrlosen Bevölkerung. Das führte letztendlich dazu, daß sich die Bistümer Bamberg und Würzburg mit der seit 1525 evangelischen(!) Freien Reichsstadt Nürnberg verbündeten.
Wie groß muß da die Not gewesen sein! Sie stellten gemeinsam ein gewaltiges Heer auf und fielen ihrerseits mordend und brandschatzend in das markgräfliche Gebiet ein. Am Conraditag (benannt nach dem heiligen Konrad von Konstanz), dem 26. November 1553, nahm diese Allianz Kulmbach ein und plünderte die Stadt. Von den ca. 500 in der Stadt ansässigen Familien überlebten nur etwa 70 das blutige Gemetzel.
Am 21. Oktober 1554 wurde auch die Plassenburg, deren Besatzung den Feinden bis dahin standgehalten hatte, in Brand gesteckt und zerstört. Die Schlacht ist im Deutschen Zinnfigurenmuseum in Kulmbach nachgestellt.
Vom Hambacher Fest bis zur liebevoll gestalteten Kammermusik im Schloß Friedrichs des Großen reicht die unglaubliche Fülle der Darstellungen. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken.
Wem die 300.000 Figuren zuviel geworden waren, konnte zwei weitere Museen besichtigen. Oder – er nutzte die Gelegenheit zu Kaffee und Kuchen oder um die weitläufigen Außenbereiche der Plassenburg zu umrunden.
Quellenangaben:
Die Anmerkungen zu Sehenswürdigkeiten und Stadtgeschichte sind angelehnt an die Ausführungen der Gästeführerin meiner Gruppe und zur Gedächtnisstütze an Informationen des Faltblattes „Stadtplan mit Sehenswürdigkeiten“ der Kongress- und Tourismuszentrale Bayreuth.
Die Anmerkungen zur Plassenburg sind zum Teil an Informationen aus dem Internet angelehnt.
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