St. Lorenz – Eine Baubegehung von Chordach und Gewölbe
vonplink/inRückblicke
Nach einer allgemeinen Einführung in die Bauproblematik werden zwei Gruppen gebildet und für beide gibt es mit dem Bauaufzug eine besondere Art von Himmelfahrt. Wir beginnen außen, mit Dr. Körnlein, und dem Aufstieg zum Dach.
Auf Höhe der Dachrinne des Chores angekommen, nähern wir uns der Dachgauben-Problematik.
Also der Frage: Wie wichtig sind Dachgauben (die kleinen Fenster im Dach) für die Optik der Dächerlandschaft in der Nürnberger Altstadt.
Angesichts der atemberaubenden Ausblicke von hier oben, im Augenblick ein eher marginales Thema für unsere Gruppe.
Nach einer ersten Umrundung des Chores in Traufhöhe, erklärt Dr. Körnlein anhand einer alten Konstruktionszeichnung den gewaltigen alten Dachstuhl des Chores und stellt das filigrane Tragewerk der Nachkriegszeit dagegen.
Der Aufriß vom Februar 1914, einer alten Bestandsaufnahme, zeigt beeindruckend, daß die Zimmerleute des Mittelalters hier wohl einen kleinen Wald verarbeitet haben müssen. Zur Belüftung von so viel Holz war seinerzeit (im Gegensatz zu heute) eine zweite Reihe von Dachgauben unabdingbar.
Unten in der Mitte des Plans, zwischen den links und rechts aufsteigenden Treppen, ist des Rad der Winde für den Engelsgruß von Veit Stoß zu erkennen.
Mit dieser Winde wird der ca. 450 kg schwere Engelsgruß bei Bedarf herabgelassen. In der Regel erfolgt das heutzutage zu restauratorischen Zwecken etwa alle 6 Jahre. Beim letzten Mal im Jahr 2007, konnten wir das Meisterwerk am 19. April in einer Sonderführung ganz aus der Nähe betrachten. Der Bericht hierzu war einer der ersten Einträge im Journal und kann im Inhaltsverzeichnis unter der Nr. 2 noch immer aufgerufen werden.
Die vielfältigen Schäden am Dachstuhl und der Dachhaut waren nur mit bersteigerischen Techniken zu erfassen und zu bearbeiten. Viele Risse und geborstene Verbindungen stehen in Zusammenhang mit der unter großem Zeitdruck stehenden Errichtung des neuen filigranen Dachstuhls nach dem Krieg, für den auch meist zu wenig abgelagertes Holz verwendet werden mußte.
Der Blick über den Schuldturm zum Laufer Schlagturm, zeigt den Verlauf der vorletzten Stadtumwallung.
Nach dem Abstieg vom Dach tauschen wir mit der anderen Gruppe und fahren (mit dem Bauaufzug) oder steigen (über das Baugerüst) unter das Kreuzgewölbe des Chores.
Es ist fast unglaublich, wenn man erst den Kopf in den Nacken legen mußte um zu erkennen, wie das Sakramentshaus von Adam Kraft mit seiner Spitze oben im Gewölbe verschwindet, um dann, nach dem Aufstieg, dieser Ranke auf gleicher Höhe gegenüber zu stehen.
Was man nur ahnt, wenn man unter den Schlußsteinen des Gewölbes steht, zeigt ein Blick nach unten ins Langhaus. Wir sind der Sonne ein ganzes Stück näher, hier oben!
Wir schweben um die Spitze des Sakramentshauses, ca. 24 Meter über den Kirchenbänken. Da fällt mir spontan die Schlußzeile eines Weihnachtsliedes ein: ‚…und oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.‘ Wann erlebt man so etwas schon einmal im Leben?
Der hoch über dem Kirchenschiff eingezogene Boden schafft einen Arbeitsraum für die Restauratoren, die vor allem Schäden an den Steinen ausbessern und loses Material zwischen Rippen und Gewölbe fixieren, das den Kraftfluß bei der Ableitung der Lasten beeinträchtigt.
Dr. Körnlein beschließt die Baubegehung mit einer Powerpoint-Präsentation zur Erläuterung der Maßnahmen an Dach und Gewölbe des Chores.
Ein letzter Blick zurück, hinauf unter das Gewölbe des Chores, wo wir noch gerade eben in Augenhöhe mit der Schlußranke des Sakramentshauses gestanden hatten.
Ein herzliches Dankeschön an Dekan Dr. Körnlein und die Kirchenbaumeisterin Alexandra Fritsch, die uns diese einmaligen Ein- und Ausblicke ermöglicht haben.
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