Das Jubiläum: 200 Jahre Gesellschaft Museum

Wenn der Vertrag zur ‚Errichtung einer geschlossenen Gesellschaft‘ unter dem Namen ‚Museum‘ und der ‚Erbauung eines schicklichen Hauses‘ auch schon am 1. November 1809 geschlossen wurde, wird als Geburtstag der Gesellschaft seit jeher der Einzug in das neue Haus, am 1. Oktober 1810, angesehen.

Das ’schickliche Haus‘ für die Gesellschaft Museum entsteht am Ufer der Pegnitz, an Stelle des städtischen Zucht- und Findelhauses, das der erfolgreiche Kaufmann Georg Hieronymus Bestelmeier, Gründungsmitglied der Gesellschaft, im Jahr zuvor auf Abbruch erworben hat. Kupferstich von Johann Adam Delsenbach (1687 -1765)

Das Haus der Gesellschaft Museum im Jahr 1810 Kupferstich aus der Festschrift von 1935 zur 125-jahr Feier.

Blick von der heutigen Plobenhofstraße über die Museumsbrücke zum ‚Museum‘ um 1820. Der Kupferstich ist (offenbar als Auftragsarbeit) einem Blatt von Delsenbach nachempfunden und um den Neubau des Gesellschaftshauses ergänzt.

Die erste Werbung zur Mitgliedschaft in der neuen Gesellschaft war der Vollendung des Baues vorausgegangen. Sie ging von den Aktionären aus. Es scheint, dass sie die oben erwähnten Statuten vom Mai 1810 an alle ihnen geeignet erscheinenden Persönlichkeiten in der Stadt herumschickten und diese ersuchten, ihre Teilnahme durch Unterschrift zu erkennen zu geben. Die Unterschreibenden traten als ordentliche Mitglieder in die Gesellschaft ein und verpflichteten sich auf ihr Ehrenwort, die in den Statuten enthaltenen Punkte unverbrüchlich zu halten und zu erfüllen. (So Archivdirektor Dr. Emil Reicke in seiner Festschrift ‚125 Jahre Gesellschaft Museum in Nürnberg‘ aus dem Jahr 1935)

An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an die Geschäftsleitung der HypoVereinsbank, die uns im Rahmen der Sanierung ihrer Liegenschaften an der Museumsbrücke, ganz selbstlos, quasi als eine Form von ‚Kunst am Bau‘ die Gedenktafel zur Erinnerung an unser Haus gestiftet hat.

Mitglieder und Gäste nutzen die Chance, auch einmal die sonst für die Öffentlichkeit nicht ohne Weiteres zugängliche Räume unserer Mieter in Augenschein zu nehmen. Das Bild unten in der Mitte (über uns) zeigt im Vordergrund als besondere Gäste zwei alte Damen, die vor dem Krieg als Kinder in der Dachwohnung im zweiten Obergeschoß des Hauses gelebt haben. Hier hat sich heute, nach umfangreichen Umbauten in der Nachkriegszeit, das Büro der Blauhaus Architekten einquartiert.

Die Geschichten der Zeitzeuginnen interessieren auch unseren Ministerpräsidenten a.D.

Einen Höhepunkt des Abends bildet Oliver Tissot, der mit Pointenreichtum, Witz und ungeheurem Temperament, Fakten, Daten und Personalien zu 200 Jahren Gesellschaft Museum durcheinander wirbelt und hierbei alle Räume gleichzeitig bespielt. Man fühlt sich an Figaro im Barbier von Sevilla erinnert: ‚Figaro hier, Figaro da …‘ Ein Auftritt, besser als jede Festrede!

Unsere Pianistin begleitet uns durch den Abend und bleibt hierbei selten alleine. Ob ein swingender Professor, der Vorsitzende der Gesellschaft, oder unser Pächter, niemand bleibt von ihrem Spiel unberührt.

Doch was wäre alle Kunst am Klavier ohne die Kunst der Küche!

Guten Appetit!

Und dann macht sie zum Finale, mit einer Eigenkomposition zum Jubiläum der Gesellschaft, ihrem Namen nochmal alle Ehre: Hilde Pohl, die ‚Wilde Hilde‘

Offizielle und Gäste fühlen sich sichtlich wohl. Mitte: links Hannes und Helga Schwanhäuser – rechts Mathias und Astrid Kreibich Links unten: Stadtrat Utz Ulrich – Mitte: Heike und Friedhelm Dülfer – Rechts unten: Polizeipräsident Gerhard Hauptmannl

Ortswechsel und Aufbruch zum letzten Akt der Feierlichkeiten.

Zauber der Nacht im Garten der Gesellschaft Museum

Feuriges Finale eines festlichen Tages.

Bilder: Fotostudio Grimm