Vom 24. Juni bis 4. Juli 2024 finden die Bridge Europameisterschaften in Herning, Dänemark statt. Eigentlich ein Unding, dass aktuell über eine ganz andere Europameisterschaft berichtet wird, obwohl sogar eines unserer Vereinsmitglieder am Start ist. Außerdem jammern die Fußballer, wenn sie alle paar Tage Match austragen.

Das Open Team bei den Bridge Meisterschaften spielt sage und schreibe 29 Partien á Boards in 11 Tagen. Und auch das Programm der Damennationalfrauschaft hat es in sich mit 21 Partien in 7 Tagen. Da können sich die Fußballer mehr als eine Scheibe von abschneiden.

Mit dabei ist wieder Annaig Della Monta, die schon 2022 einen tollen 4. Platz erreicht hat. Wir drücken die Daumen, dass sie diesen Erfolg wiederholen kann. Und wer weiß, vielleicht springt ja sogar noch mehr raus. Dass das Team zu den Favoritinnen gehört, haben sie Anfang Juni bei den Online Euromeisterschaften schon gezeigt (s. hierzu Annaïg Della Monta erste Online Woman Team Europameisterin).

Die Siegerehrung zur Online Europameisterschaft wurde vor Beginn der Präsens Europameisterschaft durchgeführt. Besser kann eine Meisterschaft kaum starten, indem man bzw. frau die Goldmedaille überreicht wird, bevor mit dem Spielen begonnen wird.

Wer Annaig live verfolgen möchte: Unter EM 2024 werden live die Scores von allen Tischen angezeigt. Zusätzlich werden auch immer mehrere Partien auf BBO im Vugraph gezeigt.

Zur Einstimmung ist unten nochmal der Bericht von der Europameisterschaft 2022

Wie der Sohn, so die Mutter (Bericht von 2022)

Nachdem wie berichtet Mahé Della Monta Ende Mai deutscher Schülermeister wurde, hat seine Mutter Annaïg ebenfalls einen bemerkenswerten Erfolg gefeiert. Bekanntlich ist Annaïg seit Jahren Teil der Damen Nationalmannschaft. Nachdem es bei den Weltmeisterschaften Anfang April nicht so gut lief mit Rang 18 spielte das Team bei den Europameisterschaften groß auf. Fußballer jammern, wenn sie alle paar Tage eine Partie bestreiten müssen. Bei der Bridge Europameisterschaft spielen alle 19 Teams jeweils 16 Boards gegeneinander und das innerhalb einer Woche – ein wahrlich anstrengendes Programm.

Gleich in der ersten Partie gelang gegen San Marino mit der Maximalausbeute von 20 SP ein Auftakt nach Maß. Auch die nächsten 3 Partien wurden zum Teil deutlich gewonnen, so dass Annaïg  und ihr Team folgerichtig nach vier Partien sogar mit Abstand auf den ersten Platz lag. Hierbei wurde sogar der spätere Europameister Polen besiegt. Nach einer hohen Niederlage gegen Schweden fiel die Damenschaft leider auf Platz 4 zurück, bevor Portugal besiegt werden konnte.

Nach mehreren Siegen und einigen wenigen Niederlagen spitzte sich die Situation zu. Nachdem das Team immer in der Spitzengruppe gelegen hatte, kam es zur vorletzten Partie gegen das drittplatzierte Team aus Israel. Vor der Partie trennten die beiden Teams ein Nichts von nur 0,06 Siegpunkte. Da die Teams aus Polen und Schweden vorne schon ziemlich enteilt waren und die fünftplatzierten aus Dänemark schon 10 Siegpunkte Rückstand hatten, war dies quasi der Kampf um die Bronzemedaille. Das Team um Annaïg begann furios und lag nach acht Boards mit 32: 8 deutlich vorne. Ein mit nur 25 Punkten ausgereizter Schlemm und ein schön abgespielter 3 SA Kontrakt haben hierbei maßgeblich beigetragen. Die Bronzemedaille lag zum greifen nahe. Leider gelang es nicht, diesen Vorsprung auf den letzten 8 Boards zu halten. Sogar im Gegenteil: Israel konnte den Rückstand nicht nur reduzieren, sondern die Partie sogar noch gewinnen und ging mit einem Vorsprung von 8 Siegpunkten in die letzte Partie.

Zwar konnte die Damen Nationalmannschaft die letzte Partie noch deutlich gegen die Türkei gewinnen. Da aber auch Israel die letzte Partie gegen England gewann, blieb leider nur der undankbare vierte Platz. Nichtsdestotrotz haben die Damen ein tolles Ergebnis erreicht und sich mit Platz 4 souverän für die nächste Weltmeisterschaft qualifiziert.

Link zum Ergebnis

Wir gratulieren Annaïg und ihrem Team herzlich zu diesem Erfolg und drücken dann im nächsten Jahr bei der Weltmeisterschaft ganz fest die Daumen.

Die Fotos wurden von Niko Bausback zur Verfügung gestellt.