Hand des Monats 2021-03: Eine Studie in Treff

Teil 1 – Farbbehandlung mit Pychologie

Wie spielen Sie?

Die Hand sieht relativ einfach aus. Wir haben 11 sichere Stiche und die einzige Möglichkeit, einen weiteren zu erzielen ist in ♣. Wenn die Farbe 3-2 steht, ist es einfach: Wir ducken in Treff und haben den Rest. Wenn Ost aber ein 4er Treff hat, wird es interessant. Hat West ein kleines Single (oder sogar gar keine Treffs) können wir mit einem Tiefschnitt gewinnen. Hat West dagegen ein großes Single (Dame, Bube oder 10), sollten wir zuerst eine Figur schlagen, bevor wir schneiden.

Das sind beide 3 Kombinationen. Sicherlich geht es besser als nur raten?

In der Reizung haben wir nichts verraten, somit weiß Ost nicht, wie die Hand steht. Aus diesem Grund können wir beide Spielweisen kombinieren. Wir nehmen das Ausspiel in der Hand, gehen z.B. mit ♠ zum Tisch und spielen ein kleines Treff, mit dem Plan, ♣A zu legen, sollte Ost klein bleiben. Mit ♣DB10 wird Ost das kaum schaffen!

Legt Ost tatsächlich klein und fällt bei West eine Figur, gehen wir jetzt mit Karo zum TIsch und schneiden nochmal, legen diesmal aber klein, wenn Ost klein legt. Die ganze Hand:


Teil 2 – Ein unglückliches Ausspiel

In dieser unscheinbaren Hand gibt es noch andere Stände, bei denen man die Hand erfüllt. Beispielsweise wenn die Hand wie folgt steht. Ohne ♣D Ausspiel wäre man zwar gefallen, aber das kann man West wohl kaum verübeln.

Wie können Sie bei diesem Stand erfüllen?

Wirklich ein sehr unglückliches Ausspiel. Wenn Sie die Stiche in allen Nebenfarben abziehen, haben nach 10 Stichen Nord, West und Süd alle nur noch Treffs.

Nord hat noch: ♣ 863

West hat noch: ♣ B107

Süd hat noch: ♣ K94

Wenn man jetzt in Treff aussteigt (beispielsweise ♣8 vom Tisch laufen lassen), kann West zwar den Stich gewinnen, muss aber in die Gabel von Süd spielen: Er ist endgespielt!

Natürlich haben wir Glück, dass West ausgerechnet nur Double ♦ hat, die Farbe in dem wir nur zwei Stiche abziehen können. Aber vielleicht geht es auch ohne diese Einschränkung?


Teil 3 – Ein Endspiel ohne Ausweg

Wir spielen weiterhin die gleiche Hand, und wie in in Teil 2 spielt West ♣Q aus und Ost bedient nicht. Allerdings ist die Verteilung von O/W weiter nicht vorgegeben.

Wie spielen Sie?

Die entscheidende Erkenntnis ist, dass es reicht bei West alle Karten in zwei Farben zu entfernen. Weil wir in den Oberfarben jeweils drei und vier Stiche abziehen können, und in Karo nur zwei, sollten wir die Oberfarben abziehen. Schauen wir die Position vor der letzten Oberfarbkarte an:

Wenn wir jetzt ♦AK abziehen würden, würde West einfach auf das letzte ♠ ein kleines Treff abwerfen. Er bekommt immer ♣B und einen ♦-Stich. Ziehen wir aber zuerst ♠ ab, ist West machtlos. ♣ kann er nicht abwerfen, dann spielen wir einfach die Farbe hoch. Also muss er ♦ werfen und sich so verkürzen, dass wir das Endspiel durchführen können.