Markierung im Gegenspiel 

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Das Ausspiel erscheint recht alternativlos. Nachdem Ost den Stich gewonnen hat, stellt sich die frage, was Ost nachspielen soll.

Eine Variante ist, zuerst das eine Ass auszuspielen und dann das andere und zu schauen, was Partner jeweils markiert. Man hat aber ein viel besseres Indiz.

Folgende Überlegungen helfen: Der Alleinspieler hat durch seine Reizung einen Coeur‐Anschluss verneint. Folglich hält Ost mindestens fünf Coeur‐Karten. Ost hält auch genau eine Figur, denn der Alleinspieler kann nicht AD blank haben (er hat die 4 zugegeben), und der Partner hätte mit AD die
Dame gelegt. Der Partner hält auch nicht Ass, denn das hätte er im ersten Stich mit Sicherheit eingesetzt. Somit hat der Partner genau D7653.
Der Partner hat – sehr umsichtig, wie er ist – auch nicht die Dame eingesetzt, um die Coeurs des Dummys nicht zu promovieren, zu denen ohne das Trumpf‐As kein unmittelbarer Eingang mehr besteht. Und er hat auch keine nichtssagende Coeur‐Mittelkarte zugegeben, sondern möchte uns mit
seiner niedrigsten Karte etwas sagen. Nur was?

Positiv‐negativ‐Signale machen wenig Sinn, da der Partner ebenfalls weiß, dass wir seine Karten erschließen können. Aus dem gleichen Grund scheidet eine Längenmarke aus. Der Partner weiß aber aus dem Ausspiel, dass wir einen Schnapper haben möchten und er dazu an den Stich kommen muss.
Daher muss die 3 ein Farbvorzugssignal sein, also eine „Lavinthal“‐Marke für die niedrigere der verbleibenden Nicht‐Trumpffarben, vorliegend Treff.

Das Board ist eine interessante Variante zu der meist offensichtlicheren Situation, nach einem ersten Ausspiel einer Topfigur am Dummy ein Singleton vorzufinden, wonach der Partner auch ein Farbvorzugssignal übermitteln sollte. Hier hingegen hält man das Single selbst. Mit den hier gegebenen Karten könnte man sich freundlicherweise noch zusätzlich vergewissern: Auf ‐As gibt der Partner eine Abmarke (bei niedrig/hoch die 10), so dass man dann – endlich in Partners Augen – ein kleines Treff spielen kann.
Warum ein kleines Treff? Für den Fall, dass der Alleinspieler ein Singleton in ♣ hat, sollte man nicht das ♣‐Ass abziehen, sondern erst den Partner zu Stich bringen, der retourniert, um den Kontrakt zu schlagen. Treff‐Ass ist dann der eventuelle zweite Faller.